Beeindruckendes Bogotá

Heute erscheinen 2 Posts gleichzeitig. Dieser hier ist über Bogotá. Den Bericht zu Panama findest du hier.

Reiseblogs, Foren und Reisebücher sind ja recht nützlich. Sie helfen einzuschätzen, wo es interessant ist und welche Orte man meiden kann (oder sogar sollte). Ebenso helfen uns Gespräche mit Leuten vor Ort oder anderen Reisenden. Und eben durch diese Tipps hatte sich bei uns der Eindruck gefestigt, dass Bogotá nicht so besuchenswert sei – „Fahrt nach Medellín, das ist interessanter als Bogotá“ oder „Bogotá ist nicht sicher“.

Schon unser erstes Bild von der 9-Millionen-Stadt aber ist ganz anders. Der riesige Boulevard vom Flughafen zur Innenstadt ist gesäumt von modernen Glasgebäuden, sehr vielen Fahrradfahrer:innen und Menschen, die ihre Hunde zum Auslauf bringen. Die Strassen sind gut ausgebaut und werden immer wieder von modernen Fußgängerbrücken überdacht. Wir fahren vorbei an einem riesigen Park mit vielen spielenden Kindern und erreichen unser Hotel in einer Gegend voll mit veganen Cafés.

Soll das diese unsichere Stadt sein?

Medellín war laut. An jeder Ecke sprach uns jemand an und fragte nach Geld. Medellín war voll mit Straßenständen, mit Marktschreiern und sehr vielen Obdachlosen. Es war hektisch, laut und wuselig.

Zu behaupten Bogotá sei leise, wäre natürlich Unsinn. Bogotá bietet uns aber die Anonymität einer echten Großstadt.

In vielen Orten auf dieser Welt (Medellín ist einer davon) fallen wir als weisse 2-Meter-grosse Männer auf. Man ruft uns zu, will uns Dinge verkaufen oder uns einfach nur grüßen. Das kann OK sein, empfinde ich aber bei einem bloßen Spaziergang irgendwann als mühsam. Obdachlose fragen uns (verständlicherweise) nach Geld und laufen uns hinterher. Wenn wir Geld geben, kommt nur wenige Sekunden später die nächste Person. Gerade in solchen Situationen würde ich gern weniger auffallen.

In Bogotá fallen wir anscheinend nicht auf. Verschiedene Leute, verschiedene Viertel, von Chic bis Punk, von Locals zu Touristen, von Kolonialbauten bis Wolkenkratzern – hier gibt es einfach alles. Wir können unbeirrt durch die Gegend laufen und niemand interessiert sich für uns – das genieße ich. Und zu keinem Augenblick fühlt es sich unsicher an – nicht tagsüber und auch nicht abends.

Wir besuchen das Goldmuseum, das Botero-Museum, schlendern von Chapinero bis Santa Fe und besuchen den Botanischen Garten. Mir gefällt Bogotá. Hier werde ich sicher noch einmal herkommen.

Was lerne ich daraus? Natürlich lohnt es sich, andere nach ihrer Meinung und ihren Erfahrungen zu fragen. Wenn man noch nichts über einen Ort weiss, muss man fragen und nachlesen. Ich merke aber auch: Erfahrungen kann man nicht erlesen, die muss man machen. Bogotá hat mich positiv überrascht – vielleicht weil meine Erwartungen so niedrig waren. Sicher aber auch, weil ich bzw. wir uns nicht haben abschrecken lassen.

Beitrag erstellt 22

7 Gedanken zu „Beeindruckendes Bogotá

  1. Ach schön, dass ihr euch nicht abschrecken lassen habt. Uns geht es auch immer wieder so, dass wir andere Erfahrungen als andere Reisende machen. Die Eindrücke können scheinbar echt variieren.

  2. Deine Ideen zum Reisen fand ich sehr gut. Erlebnisse von andreren müssen subjektiv sein. Aber manchmal hat man nicht die Möglichkeit, eigene Eindrücke zu sammeln, weil man nicht so viel Zeit hat. Sehr beeindruckende Bilder von der Stadt und der Kunst. Ich bin ein Botero-Fan und habe vor Jahren in Budapest eine große Ausstellung gesehen. Toll !!!

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