Zum Abschluss noch Safari

Das Mirage Spa und Resort hat es uns angetan. Wir genießen die Zeit an diesem abgelegenen, verwunschenen Ort, entspannen am Pool und lassen uns kulinarisch verwöhnen. Am letzten Tag fahren wir noch einmal in die Wüste, fegen über die trockene Landschaft und schlittern über Sanddünen – dieses mal aber mit überaus geländetauglichen Quad-Bikes. Bisher war mir diese Fahrzeugart eher etwas suspekt, sind die 4-Räder doch recht laut und wirken daher auf deutschen, betonierten Landstrassen auch irgendwie überflüssig. Hier in der Wüste machen sie aber einfach richtig Spaß.

Weiter geht’s: wir steuern die Region um Walvis Bay und Swakopmund im Norden der Namib-Wüste an und fahren dafür (wieder) stundenlang geradeaus. Vor uns der Horizont, rechts und links Sand oder dürre Steppe und trockenes gelbes Gras. Namibia ist wirklich dünn besiedelt und ist das perfekte Land, wenn man lange, einsame Autofahrten mit Hörbüchern und Podcasts mag. Für einmal waren wir in Sachen Nachrichten und Weltgeschehen wieder auf dem neuesten Stand.

Aber wir sind nicht ganz allein: an einer Tankstelle begrüssen uns recht zutrauliche und neugierige Erdhörnchen.

Das Besondere an der Region um Walvis Bay ist eigentlich, dass hier die Wüste direkt auf den Ozean trifft. Zwischen Walvis Bay und Swakopmund ist zwischen Wüste und Ozean nur die Strasse, auf der wir fahren. Fotografieren ließ sich dies aber leider nicht so richtig gut. Zum Sandwich Harbour, einem Ort südlich von Walvis Bay, wo dies wohl am eindrücklichsten ist, kann man mit dem eigenen 4-Rad-Antrieb fahren. Nun hatten wir aber in den letzten Tagen schon so ein paar aufregende Sand-Fahrten, so dass wir uns dies für unsere nächste Namibiareise aufheben.

Stattdessen entdecken wir die Flamingo Bay, in der unzählig viele Flamingos leben. Die Vögel waten in zentimeterhohem Meerwasser. Direkt angrenzend wird in großen Becken Meersalz abgebaut. Und hier gibt es auch einen Zusammenhang. Flamingos werden nämlich nicht pink geboren, sondern sind zunächst einmal schneeweiß. Erst nach dem zunehmenden Verzehr bestimmter Kleinkrebse bekommen sie ihre Färbung. Diese Krebse haben besondern viel vom Farbstoff Karotinoid, den diese wiederum durch den Verzehr von bestimmten Bakterien aufnehmen, die sich in stark salzhaltigem Wasser besonders wohl fühlen.

In Swakopmund, 15 Minuten nördlich von Walvis Bay bekommen wir noch einen Einblick in die deutsche Community des Landes. Wir essen abends im Restaurant „Altstadt“ und werden direkt auf deutsch begrüsst: „drinnen oder draußen sitzen?“ Die Karte und das Menü sind deutsch und das Angebot umfasst alles von Schnitzel bis Schweinshaxe. Klar, deutsche Restaurants gibt es in vielen Ländern. Das Erstaunliche hier ist jedoch, dass alle der circa 100 Gäste in Innenbereich und Biergarten deutsch sprechen. Wir vergessen fast, dass wir im Süden Afrikas sind, wissen aber nicht so recht, wie wir das finden sollen. Ähnlich erleben wir es am nächsten Morgen im Café Anton: Kaffee, Kuchen und Hackepeter-Brötchen serviert in einem Café, dass vom Mobiliar her so auch in Brandenburg stehen könnte. Und auch hier sprechen alle Gäste Deutsch.

So sind wir nicht mehr ganz so verwundert, dass wir auch bei der Ankunft in unserer letzten Unterkunft auf Deutsch begrüsst werden. Nach 2 Nächten an der Küstenregion haben wir uns für die letzten zwei Tage im Ovita Wildlife Restcamp einquartiert. Dieses liegt auf dem Zentralplateau Namibias, knapp zwei Stunden nördlich von Windhoek. Heiko betreibt die Farm bereits in der vierten Generation und weiß richtig viel über die verschiedensten Tiere in der Region. Klar, denn auf der 10000 Hektar großen Farm leben Springböcke, Gazellen, Zebras, Gnus, Giraffen, Hippos (Flusspferde) und vieles mehr. Wenn die Populationen groß genug sind, werden die Tiere an Nationalparks oder andere Farmen verkauft. Nebenbei bietet die Farm Unterkünfte für Touristen und natürlich Safari-Fahrten (Game Drives) an. Früher waren es vor allem Jäger, die hierher kamen. Heute sind es vermehrt die „Aufzucht“, der Verkauf und die Beobachtung der Tiere, womit der Umsatz gemacht wird.

Den letzen Tag unserer Namibia-Zeit verbingen wir also auf dem Jeep und beobachten Gnus, die sich gegenseitig necken, wilde Esel, die uns fasziniert anstarren, brüllende Affen auf dem Berg, springende Gazellen, faule Krokodile im Schlamm und wunderschön bunte Eidechsen.

Mit unserem Abflug aus Windhoek ist unsere Weltreise quasi zu Ende. Wir sind wieder zurück in Europa und ein bisschen zurück im Alltag – aber noch nicht ganz. Ein paar Tage verbringen wir jetzt in Berlin, um Freunde und Familie zu treffen.

Der letzte Post ist dies auch noch nicht, denn in den dunklen Nächten in der Wüste habe ich natürlich Fotos vom Sternenhimmel gemacht. Die Daten muss ich in den nächsten Tagen noch bearbeiten. Ein letztes Update kommt daher noch – versprochen.

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2 Gedanken zu „Zum Abschluss noch Safari

  1. Die letzten Fotos waren wieder genial. Wir müssen mal später ein Quiz machen und alle Tiere nennen, die ihr gesehen habt. Ich muss dazu den newsletter noch ein paar mal lesen.

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