Stadtleben in Kolumbien

Nachdem Natur und Tierwelt in den letzten Wochen im Fokus standen, ist es wieder Zeit für Stadt und Kultur. So zieht es uns in Kolumbien vor allem in die großen Städte, auch wenn das Land riesig ist und es so viele weitere Regionen zu entdecken gäbe.

Cartagena

Zunächst stoppen wir nochmals in Cartagena und nehmen uns einen weiteren Tag, um die bunten Strassen der Altstadt mit ihrer aufwendig in Stand gesetzten Kolonialarchitektur näher zur erkunden und uns durch die kolumbianische Karibik-Küche zu schlemmen. Die Schönheit der Stadt geht allerdings auch mit Touristenmassen, kitschigen Pferdekutschen und einer Konzentration an Souvenir-Geschäften einher, sodass uns der Kurzbesuch ausreicht.

Medellín

Unser nächstes Ziel ist die zweitgrösste Stadt Kolumbiens: Medellín. Die Stadt erstreckt sich in einem Tal im Zentrum des Landes. Aufgrund ihres ganzjährig angenehmen Klimas trägt sie auch den Spitznamen „Stadt des ewigen Frühlings“.

Bei Museumsbesuchen und Stadtführungen gewinnen wir einen Einblick in die Geschichte und Gegenwart dieser bemerkenswerten Stadt. In Zeiten des mehr als fünfzig Jahre währenden bewaffneten Konflikts in Kolumbien und des gewaltsamen Einflusses von Drogenkartellen galt Medellín noch in den 1990er Jahren als eine der gefährlichsten Städte der Welt. Der in den 2000er Jahren zum Leitmotiv erhobene „Soziale Urbanismus“ leitete durch umfassende Maßnahmen der Stadtplanung, Architektur, Sozialpolitik und Infrastruktur (z. B. Ausbau von Parks und öffentlichen Plätzen, Anbindung strukturschwacher Stadtviertel an den öffentlichen Nahverkehr mittels Seilbahnen, Neubau von Bibliotheken und Schulen, Förderung von Kunstprojekten) jedoch einen faszinierenden Transformationsprozess ein.

Insgesamt erleben wir die Stadt als offen, sicher und sehr dynamisch. Überall verstreut in der Stadt finden sich auffällige Skulpturen des international bekannten kolumbianischen Künstlers Fernando Botero. Gleichzeitig begegnen uns insbesondere in der Innenstadt auch viel sichtbare Armut und wohnungslose Menschen – offenbar grossteils Geflüchtete aus dem Nachbarland Venezuela.

Ich geniesse den Trubel auf den Strassen, die spannende Architektur und vor allem den sozialen Austausch. Wir wohnen für vier Tage in einer queeren WG im sehr durchmischten Stadtzentrum, abseits der schickeren Vorstadt-Viertel, in denen die meisten Touristen unterkommen. Darüber hinaus erkunden wir das Medellíner Nachtleben mit Drag-Shows und Salsa und knüpfen über Aguardiente (ein lokaler Anisschnaps) Bekanntschaft mit einem seit 8 Jahren verheirateten schwulen Paar (die Eheöffnung erfolgte in Kolumbien bereits vier Jahre früher als in Deutschland bzw. acht Jahre früher als in der Schweiz).

Nächster Stopp: Kolumbiens Hauptstadt Bogotá

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2 Gedanken zu „Stadtleben in Kolumbien

  1. Mich haben die fröhlichen Farben,die künstlerischen Skulpturen und die Architektur sehr beeindruckend.Aber noch mehr die beiden gutaussehenden Männer mit und ohne coole Sonnenbrille.Habt weiterhin viel Spaß zusammen und mit neuen Bekanntschaften

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